AVIVA-Berlin >
Kunst + Kultur
AVIVA-BERLIN.de im November 2024 -
Beitrag vom 06.06.2004
Binnengermanisches Liebesdrama abgetaucht im Labyrinth.Chor
Anja Kesting
Der Theaterdiscounter bietet im Juni wieder einmal ein wechselndes Warenangebot aus Fremdeinkäufen und Eigenprodukten. Selbstverständlich in der gewohnten Frische-Qualität.
"Labyrinth.Chor" - Das theatrale Hörspiel für drei Stimmen, vier Körper und einem Laptop feiert am Mittwoch, 9, Juni 2004, Premiere. Das Stück ist eine mehrstimmige Odyssee durch Kopf, Körper, Stadt.
Das Labyrinth, in dem der griechische Held Theseus den Minotaurus umbrachte, war einfach zu überwinden: Ein roter Faden genügte. Das Labyrinth der heutigen Zeit ist kein schöner Bau, der Faden der Ariadne ist gerissen, die Menschen taumeln durch eine rüttelnde Welt. Die eigene Melodie zu hören ist nicht einfach.
Labyrinth.Chor ordnet eine vielstimmige Welt und bündelt sie zu einem musikalisch-szenischen Ereignis. Drei Schauspieler und ein Musiker tauchen in ein Labyrinth der Worte und Taten: Heldenhaftes Aufbäumen, stoische Analysen und ein klares Ziel.
"Labyrinth.Chor" ist ein Projekt von "Gaststube", die 2001 in Berlin gegründet wurden. Die Akteure suchen in ihren Arbeiten an den Rändern des theatralen Ausdrucks und spielen mit den Schnittstellen und Schnittmengen von Theater zu anderen Künsten. Die Arbeiten von "Gaststube" sind immer Forschungen auf formaler und inhaltlicher Ebene. Angestrebt sind Kunstereignisse mit sozial nachhaltigem Potenzial. Die sogenannten Anlässe sind Eingriffe ins Alltägliche, Angebote zur Irritation.
Labyrinth.Chor
Gaststube
Beatrice Fleischlin, Dietmar Rüttiger, Cem Sultan Ungan
Regie/Text: Andreas Liebmann
Theaterdiscounter, Monbijoustr. 1, 10117 Berlin
Mittwoch, 09.0604- 20 Uhr
10. bis 12.06.04 (Do bis Sa)
24. und 25.06.04 (Do und Fr), Beginn 20 Uhr
Preis 9,99 €
Tickets 030-44048561 oder tickets@theaterdiscounter.de
www.theaterdiscounter.de
Immer wieder, ob sie nun über die ideale Stadt New York, über Heiratspläne, die Schauspielaufnahmeprüfung oder über Sex reden, geraten Klara und Klotz, die in einer engen Großstadtwohnung zusammen leben, in die
Sprachfalle. Klara ist Deutsche und Klotz Schweizer... In "Das Muttermal" gelingt es Autor Beat Sterchi dieser dramatischen Marginalie eine unerwartete psychologische Dynamik abzugewinnen. Die Figuren reden ohne Unterlass, wechseln ihre Sprechhaltungen in atemberaubendem Tempo - und machen aus dem
"binnengermanischen Liebesdrama" ein Vergnügen für die Zuschauer. Premiere ist des Gastspiels des
Kölners Theater "Inteata" ist am Mittwoch, 16.06.2004, 20 Uhr.
Beat Sterchi, geboren 1949, lebt nach Aufenthalten in Kanada, Honduras und Spanien wieder in seiner Heimatstadt Bern. Neben Prosa entstanden viele Stücke in enger Zusammenarbeit mit dem Berner Theater. Sein bekanntestes Stück "Das Matterhorn ist schön" wurde mit dem
Literaturpreis der Stadt Bern ausgezeichnet und
durch die Züricher Theaterinitiative Anti-Schublade uraufgeführt.
Inka Neubert (Regie) , arbeitet seit 1997 als freie Regisseurin und ist Mitbegründerin des
Inteata. Bereits zweimal erhielt sie den Kölner Theaterpreis, zuletzt für die Inszenierung von Roland Schimmelpfennigs "Die ewige Maria". Ihre aktuelle Inszenierung von Daniel Danis´ Kieselasche wurde im März 2004 beim 11. NRW-Theaterfestival Theaterzwang ausgezeichnet.
"Das Muttermal" von Beat Sterchi
Evelyn Tzortzakis, Hanno Dinger
Regie: Inka Neubert, Ausstattung: Sandra Kruse/ Alireza Varzandeh
Theaterdiscounter, Monbijoustr. 1, 10117 Berlin
Premiere: Mittwoch, 16.06.04 - 20 Uhr
17. bis 19.06.04 (Do bis Sa), 20 Uhr
Preis 9,99 €
Tickets 030-44048561, tickets@theaterdiscounter.de
www.theaterdiscounter.de